(Foto : Nicolas Duchier, Ostensions 2002)
Schon im 15. Jahrhundert findet man eine Erwähnung „Bruderschaft des großen Leonhardsfestes im November“ in vielen Unterlagen.
Die Präambel des derzeitigen Statuts der Bruderschaft sagt: „Dreißig ehrenwerte Männer schließen sich zu einer Gemeinschaft der Ritter vom hl. Leonhard zusammen, um Gott zu verherrlichen und die Reliquien ihres hl. Leonhard zu bewahren und in Ehren zu halten, in Erinnerung an das Ende der Epidemie der „Ardents“ (Vergiftung durch erhöhten Anteil von Mutterkorn im Roggen, Ende 11. Jahrhundert).
Trotz der Zerstörung des Archivs der Bruderschaft Ende des 19. Jahrhunderts, die eine geschichtliche Rückverfolgung erschwert, weiß man von der Existenz dieser Bruderschaft am Ende des „Alten Regimes“ (1774) und am Beginn des 19. Jahrhunderts, nach der Revolution. Im Jahr 1890 hat auf Ersuchen des leitenden Pfarrers (Stadtpfarrers der Pfarrei St. Léonard) und mehrerer Mitglieder der Bruderschaft des hl. Leonhard, Bischof Renouard von Limoges, das ursprüngliche Recht der Vereinigung bestätigt und ein neues Statut wurde festgelegt. Wie früher wird die Bruderschaft von vier Vorsitzenden, genannt „bayles“ geleitet, die für die Aktivitäten verantwortlich sind.
Seit dieser Zeit, in einer unruhigen und schlimmen Ära, widmet sich die Bruderschaft ununterbrochen und gewissenhaft seiner Aufgabe, gemäß einer vielhundertjährigen Tradition: der Bewahrung und Verehrung der Reliquien des hl. Leonhard und der Verbreitung seines Kultes in Frankreich und in der Welt. Die Bruderschaft des hl. Leonhard, die sich 1996 ein neues Statut gegeben hat, ist heute eine Vereinigung nach dem (staatlichen, französischen) Recht aus dem Jahr 1901.
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Übersetzung: Hermann Plöckl, D 86551 Aichach